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28.12.04 Die Entfernung von unserem Stellplatz zum Flughafen haben wir dann doch etwas unterschätzt. Wir brauchen über eine Stunde für die kurze Strecke. Allerdings müssen wir auch mitten durch Agadir ganz in den Südosten der Stadt. Am Flughafen angekommen treffen wir Jonny - einen Magirusfahrer den wir schon in Chefchauen getroffen haben. Auch er wartet auf Freunde aus der Heimat. Im Flughafen angekommen ein etwas eigenartiges Bild. Überall irgendwelche Reiseleiter von TUI, 1-2Fly und was es nicht alles gibt. Bis auf einen Flug alle aus Deutschland. Als die ersten Reisenden aus dem Zollbereich kommen, vermuten wir das es in Deutschland kalt ist. Alle dick verpackt in Jacken und teilweise sogar Schals. Da wir nicht ohne Schild (wie die Reiseleiter) da stehen wollen nehmen wir kurzerhand eine Stange Zigaretten und beschriften das Papier mit "Survival Touhrs" (Das H in Tours steht für Saharah). Einige "Reiseleiterkollegen" stehen neben uns und sind sichtlich amüsiert über unser "Schild".
Kurze Zeit später erreicht Ingrid (Michels Mama) dann unsere Reisegruppe. Weiter geht es über Nebenstrecken Richtung Ouazazat. Als es langsam zu dämmern beginnt, suchen wir einen Platz zum übernachten. Matthias schlägt einen Campingplatz im Osten von Talioune vor. Camping Toubkal. Mit 35 Dirham pro Fahrzeug incl. 2 Personen nicht all zu teuer. Da wir alle hungrig sind und die Lust noch selber zu Kochen nicht die Größte ist, entschliessen wir uns gemeinsam im Restaurant auf dem Platz etwas zu essen. Dies war wohl ein Fehler unsererseits. Das Éssen war zwar gut, die Menge aber mehr was für einen tibetanischen Zwergpinscher. Reklamationen unsererseits stoßen auf taube Ohren. Na gut, dann werden wir Toubkal halt wärmstens weiter empfehlen.
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29.12.04 Bis Ouazazate sind es nur noch 160 km. Eigentlich eine kurze Etappe. Gestern haben wir uns jedoch von Meereshöhe auf 1000m hoch geschraubt. Direkt nach dem Start geht es hoch bis auf 1800 m. Hier entdecken wir wieder dieses weisse Zeug neben der Straße. In Deutschland wird das wohl Schnee genannt. Gemütlich schlängeln wir uns durch das Hochland. In Ouazazate erst einmal zur örtlichen Totaltankstelle. Laut Christian mit der schönsten Toilette in ganz Marokko. Sogar mit Klopapier! Danach geht es weiter in die Stadt. Die Biervorräte unserer Bayern sind schon wieder zur Neige. Nach einigen Runden durch die Stadt entdecken wir dann auch den einzigen "Super Marche" in Ouazazate, der die Lizenz zum Alkoholverkauf hat. Im Laden ist viel los. An der Alkoholtheke liegen Zeitungen bereit. Die Einheimischen bekommen ihren Dosen und Flaschen schön verpackt so das die anderen und vorallem Allah nicht sieht was sie da eingekauft haben. Mit neuen Vorräten geht es Richtung Aid Ben Haddou. Hier sollen wohl einige Szene für Star Wars gedreht worden sein. In der Nähe des Dorfes schlagen wir auf einer Anhöhe unser Camp auf.
Bild links oben: Unser Versorgungsfahrzeug im Tiefflug
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30.12.04 AUSSCHLAFEN! Gegen 10 Uhr entscheide ich mich dann doch, mich aus dem Bett zu begeben. Irgendwie fehlt mir die Lust irgendetwas zu unternehmen. Ich genieße das fröhliche nichts tun. Aber nicht lang. Ein Teil unserer Gruppe will in den Nachbarort wandern und Obst einkaufen. Zwischenzeitlich bringe ich Christians Spannungswandler wieder zum laufen, so das sein Funkgerät wieder einsatzbereit ist. Michel macht einen großen rundumschlag und macht Fahrzeugabschmieren für alle. Zwischenzeitlich versuche ich Christians Elektrogebläse am Kühler wieder regelbar zu machen. Leider ist der Elektrothermostat wohl im Eimer und schaltet nicht. Zwischenzeitlich haben uns einige Kinder entdeckt und umlagern unser Camp. Ich finde etwas Zeit mal wieder das Tagebuch zu pflegen. Auf einmal klingelt mein Telefon. Nina und Daniel die zu Sylvester auch zu Sahid kommen wollen sind gerade kurz vor Fes und wollen noch die Koordinaten haben. Bin mal gespannt ob sie die Strecke (es sind schon einige Kilometer bis zu uns (incl. Überquerung des Atlas Gebirges) schaffen).
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31.12.04 Gegen 11 Uhr starten wir in Richtung Dades Schlucht. Zuvor erledigen wir in Boumalne einige Einkäufe. Als wir gerade wieder los wollen, rollen Nina und Daniel auf den Parkplatz. Haben sie die Strecke also doch geschafft. Gemeinsam nehmen wir die Dades Schlucht in Angriff. Zu unser aller Verwunderung ist von der Piste letztes Jahr nichts über geblieben. Eine frische Asphaltschicht bedeckt die Straße, so das nun leider auch Reisebusse die Strecke fahren. So werden aus den eingeplanten 2 Stunden im ersten und zweiten Gang, 20 minuten dahin rollen. Auf dem Platz von Sahid angekommen, empfängt uns dieser mit leuchtenden Augen. Wie er mir später erzählt hat, sprach er gerade eine Stunde vorher mit seinen Freunden über Silvester letztes Jahr mit den "Verrückten LKW Fahrern". Links in der Ecke warteten auch schon Sylvia und Charly auf uns. Ein riesen Hallo ging durch unsere jetzt 16 Köpfige Reisegruppe. Sogleich begannen die Vorbereitungen für Silvester. Gemeinsam wurden unmengen von Tomaten, Gurken, Kartoffeln, Knoblauch etc. zerschnippelt um die frischerworbenen Taginetöpfe einzuweihen. Sahid organisierte noch etwas Holz für das abendliche Lagerfeuer. Als es dann langsam dunkel wurde, begann ein tolles Silvesterfest das ausgiebig gefeiert wurde. Um Mitternacht wurden die mitgebrachten Wunderkerzen entzündet und einige "Minivulkane", die Sonja, Sandra und mir, mitgegeben hat, zum Ausbruch gebracht. Irgend wann so gegen sechs Uhr verschwanden dann alle in ihre Kemenaten.
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1.1.05 Sehr langsam kriechen alle aus ihren Fahrzeugen. Kurz nachdem wir alle wach waren, erblickte auch eine kleine Ziege das Licht der Welt. Nach einem kleinen Frühstück fangen unsere "Weiterreisenden" (Sylvia und Charly im Buschtaxi, Steffi und Robert im VW Bus und Nina und Daniel mit ihrem Magirus) an Pläne zu schmieden, wo sie sich wann wieder treffen um gemeinsam Richtung Süden (Südafrika) zu fahren.
Wir verabschieden uns von unseren Schweizern in der Hoffnung sie dann doch irgendwann (vielleicht ja im Sommer in Namibia - In Shalah) wieder zu sehen. Sahid lässt es sich auch nicht nehmen uns noch alle auf einen Tee ein zu laden. Da alle noch etwas angeschlagen sind, fahren wir heute nur wenige Kilometer bis in die Todra Schlucht um hier noch einmal zu duschen bevor es dann morgen Richtung Erg Chebbi aufbrechen.
von links oben: Daniel, Sandra, Steff, Sylvia, Charly, Michel, Robert, Frank, KuJo, Matthias unten: Nina, Momo, Karl Hugo, Uli, Ingrid, Steffi, Ingrid2, Christian
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